der Anfang ....


Von der Idee und ihren Auswirkungen

 

Im Frühjahr 1989 lud Ernst Grastorf die Bürger Ditterkes zu einem informativen Diavortrag über den Zustand der Landschaft rund um das Dorf ein. Am Ende seiner Ausführungen schlug er vor ,eine Art "Heckenverein" zu gründen. Spontan sagten 23 Personen ihre Mitgliedschaft sowie ihre tatkräftige Mithilfe für den Naturschutz vor Ort zu. Schon kurz darauf konnte der Naturschutzverein Ditterke e. V. gegründet werden. Und noch im Frühjahr konnte die erste Fläche angepachtet werden und dort eine 10 Meter breite und 250 Meter lange Hecke gepflanzt werden.

Heute ist die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt und die Mitgliederzahl ist  gewachsen. Sie betreuen 11 Anlagen, davon 4 auf städtischen Flächen. Die Summe der Pacht-flächen beträgt 13180 m2 (1,3 ha).  Allein die Gesamtlänge der Hecken liegt  inzwischen bei 2300 m.

Die Pflanzungen haben sich während der mittlerweile 28 jährigen Tätigkeit des Vereins üppig entwickelt und zu einer deutlichen Belebung der Ditterker Feldmark geführt. Vor allem die E ntstehung und Bepflanzung der Anlagen sind in mancher Hinsicht so ungewöhnlich, daß das Wirken des Vereins viel Lob, aber auch Erstaunen hervorruft. Diese Merkmale sollen hier kurz aufgeführt und zur Nachahmung empfohlen werden.     

Eine große Zahl von Bürgern aus Ditterke und Umgebung fühlt sich verantwortlich für die Natur vor unserer Haustür. Sie treten tatkräftig bei Pflanz- und  Pflegeaktionen und durch ihren Mitgliedsbeitrag für eine Verbesserung des Landschaftsbildes ein. Dies geschieht im Rahmen eines kleinen, überschaubaren Vereines, in dem auch gesellige Aktivitäten nicht zu kurz  kommen.      

Die Ditterker Landwirte gehören ebenfalls dem Verein an. Sie beteiligen sich an der Umsetzung der Vorhaben durch die Bereitstellung der Flächen, ihrer Maschinen und durch ihr Wissen.

Die Pachtflächen verlaufen nicht nur entlang von Wegen oder Eigentumsgrenzen, sondern  auch mitten durch Felder hindurch. Dadurch konnte eine sinnvolle Vernetzung der Biotope untereinander und mit bestehenden Hecken, Waldrändern und Säumen erreicht werden, wie aus der nebenstehenden Karte hervorgeht. Auch vor 1989 hatten Einzelpersonen schon Anpflanzungen vorgenommen. Diese mußten sich aber auf unproduktive Feldecken und schmale Ränder der städtischen Feldwege beschränken.     

Die Hecken sind normalerweise 7 bis 12 Meter breit und werden begleitet von breiten Säumen. Sie weisen bewußt Lücken auf. Dort wachsen mittlerweile schon wieder Gräser und Kräuter, die in der vereinheitlichten Agrarlandschaft sonst nicht mehr zu finden sind. Gerade die Übergänge von Feld, Saum und Gehölz sind ökologisch besonders wertvoll.  Zwei Hecken mit zusammen 400 Metern Länge wurden statt eines Schutzzaunes mit Reisigwällen versehen. Diese Benjeshecken bieten durch das Totholz von Anfang an vielen  weiteren Tieren einen Lebensraum. Im Schutz des Gestrüpps entwickeln sich die Gehölze sehr gut. Zum Leidwesen der Landwirte wachsen aber auch unerwünschte Disteln und Brennesseln in großer Zahl.


Ab 1991 wurde mit einer extensiven Wiesennutzung , die es lange nicht mehr gegeben hatte, begonnen werden. Eine von uns mit Gehölzinseln und Obstbäumen bepflanzte Wiese der Stadt Gehrden neben der Schweinekuhle und ein besonders breiter Hecken­saum werden zweimal jährlich gemäht. Dadurch können sich andere Gemein­schaften von Pflanzen und Tieren entwickeln als in den brachliegenden Säumen. Diese Arten sind mit ihrem Lebensrhythmus seit Jahrhunderten an den "Eingriff" durch eine nicht zu häufige Mahd angepaßt.

Die Eigentümer der Flächen erhalten eine über den üblichen Pachtzins hinausgehende Entschädigung für Beeinträchtigungen, die durch die Anpflanzungen entstehen können. Dazu zählen u.a. Beschattung, Samenflug, Behinderung der maschinellen Bearbeitung und Wertverlust der Fläche.

Natürlich mußten wir bei der Anlage und Pflege der Anlagen auch aus Fehlern lernen. So wurden beispielsweise anfänglich zu viele Pflanzen auf die Flächen gesetzt. An manchen Stellen müssen daher die Gehölze etwas zurückgedrängt werden.

Trotz aller Erfolge  muß uns aber bewußt sein, daß die Maßnahmen nur Tropfen auf den heißen Stein sind. Denn der Arten- und Biotopschutz bleibt Stückwerk, so lange die anderen 95% der Feldflur immer intensiver bewirtschaftet werden. Darauf kann jeder täglich Einfluß nehmen mit der Entscheidung, welchem Lebensmittel er den Vorzug gibt.

Neben dem Schwerpunkt der Gestaltung der Landschaft finden im Naturschutzverein viele weitere Aktivitäten statt, teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Vereinigungen. Naturkund­liche Ausflüge, Vorträge zu Umwelt- und Naturschutzthemen und Aktionen für Kinder werden ebenso durchgeführt wie die Betreuung künstlicher Nisthilfen, die Darstellung des Vereins in der Öffentlichkeit und die Vertretung von Belangen der Menschen und der Umwelt vor Ort.

 

 

 


Angelegte Naturhecken (in 6 größeren und 8 kleinen Abschnitten)                     13180 m2

 


 

 

 

 

 

Aktionen (Pflanzen, Pflegen, Zaunaufbau und -abbau, Kinderaktionen)

Nisthöhlenkontolle 2 mal jährlich, 

Nistkastenbau,

Müllsammeln                                                                    1 x  jährlich


Vorträge                                                           1 - 2 jährlich


Ausflug                                                             möglichst jedes Jahr


Heckenbesichtigung durch die Mitglieder        1  x jährlich


Vorstandssitzungen                                         jährlich 3-5


Rundschreiben                                                2 - 3 x jährl.